Gottfried Helnwein Info

Texte und Essays

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut: Kunstgeschichte – 10. September 2002

THE SUBVERSIVE POWER OF ART: GOTTFRIED HELNWEIN - A CONCEPT ARTIST BEFORE THE TURN OF THE MILLENIUM

von Klaus Honnef, Curator for Photography and New Media at Rheinisches Landesmuseum, Bonn

Klaus Honnef
Es gibt gewichtige Gründe, um Helnwein als den legitimen Erben Beuys und Warhols zu bezeichnen. Einerseits folgt er in seinen Werken rituellen Mustern, andererseits spielt er mit einer Reihe von künstlerischen Variationen. Er untergräbt die Magie der Bilderwelt, indem er einen Störfaktor einbaut, durch den ein Schock im Verhältnis zwischen dem Kunstwerk und dem Betrachter entsteht. Helnwein vermischt Altes mit Neuem, und sein Stil spiegelt den Beginn der Moderne, aber auch die Welt des Cyberspace wieder. Einen großen Einfluss hat das Wien der sechziger Jahre auf ihn. Auch wird er von der Welt des Comics inspiriert.

Helnwein besuchte die 'Höhere Graphische Bundeslehr- und Versuchsanstalt'. Um gegen die tägliche Routine des Klassenzimmers zu protestieren, schnitt er sich mit einer Rasierklinge die Hände auf. Durch diesem Vorfall wurde ihm bewußt, wie hilflos die Gesellschaft auf körperliche Ungerechtigkeit und auf Verletzungen reagiert. Nach dem Abschluss an der 'Graphischen' besuchte er die Wiener Akademie der Künste. Zu dieser Zeit tauchte auch zum ersten mal eines seiner Leitmotive auf: Kinder. Durch das Malen von verletzten Kindern verursachte Helnwein eine Art Schock, und brachte somit den 'Horror' zurück in die Kunst. Damit zeigte er offen den Zynismus einer Gesellschaft, die nicht mehr die Dinge so sieht, wie sie sind, dessen Sichtweise aber durch 'Bilder über Dinge' geprägt ist. Im Jahre 1973 illustrierte Helnwein einen Artikel in der österreichischen Zeitschrift 'Profil'. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen. Durch seine Methode des kalkulierten Umsturzes, hat Helnwein den Kunstmarkt gründlich irritiert und dadurch einen Effekt als Künstler erzielt, der mit keinem anderen seiner Zeitgenossen vergleichbar ist. Schließlich konnte auch die internationale Kunstszene nicht länger den erfolgreichen Außenseiter aus Österreich ignorieren. Wichtige Ausstellungen in renommierten Museen und Galerien auf der ganzen Welt zeigen die Wertschätzung seiner Kunst.
(Kurzfassung)
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Honnef, Helnwein
http://www.gottfried-helnwein.at/texte/local_texts/artikel_1184.html

SWD-Schlagwörter: Helnwein, Gottfried
Institut: Kunstgeschichte (Sondersammelgebiet)
Dokumentart: Wissenschaftlicher Aufsatz
Sprache: englisch
Erstellungsjahr: 2002
Publikationsdatum: 10-Sep-2002

Vollständiger Text in englischer Sprache:
Full text in English

THE SUBVERSIVE POWER OF ART GOTTFRIED HELNWEIN - A CONCEPT ARTIST BEFORE THE TURN OF THE MILLENNIUM.
2003
archiv.ub.uni-heidelberg.de
Klaus Honnef
Page 1. 1 THE SUBVERSIVE POWER OF ART Gottfried Helnwein - A Concept Artist before the Turn of the Millennium. Klaus Honnef In the ...
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2002/2941/pdf/honnef.pdf

English Version:

THE SUBVERSIVE POWER OF ART Helnwein - A Concept Artist before the Turn of the Millennium
Klaus Honnef
Curator for Contemporary Art at Rheinisches Landesmuseum, Bonn
THE SUBVERSIVE POWER OF ART
Helnwein - A Concept Artist before the Turn of the Millennium. Is it sheer coincidence that Gottfried Helnwein, the Austrian artist, created a portrait of both the German and the American? Coincidence, that he captured Warhol as a disturbing spectre on photograph, but painted Beuys? And that he then photographed the painted portrait of Beuys in the hands of Arno Breker, Adolf Hitler's favourite sculptor? There are weighty reasons for considering Helnwein the legitimate heir to Beuys and Warhol.
Source:
Helnwein Monograph, The State Russian Museum, St. Petersburg, 1997
THE SUBVERSIVE POWER OF ART Helnwein - A Concept Artist before the Turn of the Millennium
http://www.helnwein.com/texte/international_texts/artikel_84.html

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Gottfried Helnwein, DAS VERSPRECHEN DER FOTOGRAFIE
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Kurator für Fotografie, Rheinisches Landesmuseum, Bonn
1998
Prestel, München, New York
Die Sammlung der DG Bank
DAS VERSPRECHEN DER FOTOGRAFIE
Gottfried Helnwein
Helnweins künstlerische Praxis beruht auf der Erkenntnis der grundsätzlich unterschiedlichen Seinsformen von Fotografie und Malerei. Einerseits schöpft er als einer der konsequentesten Multimedia-Künstler überhaupt die spezifischen Möglichkeiten der jeweils verwendeten Medien bis zu den Grenzen ihrer Horizonte aus -- neben Fotografie und Malerei die Zeichnung und die Performance -, spiegelt sie andererseits, aber auch gewissermassen ineinander, so dass sie sich gegenseitig erhellen und ihre Wirkung steigern.
Gottfried Helnwein, DAS VERSPRECHEN DER FOTOGRAFIE
http://www.helnwein.de/texte/international_texts/artikel_81.html

10. September 2002 Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Klaus Honnef
http://www.helnwein-education.com/